[15.11.2023 | Bericht Meet to Respect]
Welche Propheten werden von Muslimen und Juden gleichermaßen anerkannt? Welche Bräuche kommen in beiden Religionsgemeinschaften vor?
Welche Wörter haben Arabisch und Hebräisch gemeinsam? Und gibt es überhaupt so etwas wie „Religionskriege“? Werden religiöse Gefühle nicht vielmehr für mächtige Interessen manipuliert?
Fragen wie diesen gingen wir, die Klasse 9.13, am 13. November 2023 auf den Grund – zusammen mit unseren kompetenten Partnern von Meet to Respect: Ender Cetin (Imam und Seelsorger im Gefängnis) und Ruthy Dray (in Vertretung ihres Vaters, dem Rabbi Elias Dray).
Die Idee von Meet to Respect ist genial einfach. Ein Imam und ein Rabbi kommen in die Klasse, als Vertreter des Islams und des Judentums. Dann wird ein Stuhlkreis gebildet, um über die Gemeinsamkeiten von Islam und Judentum zu sprechen, immer respektvoll und wertschätzend im Dialog. Die SchülerInnen können Fragen stellen und sich äußern. Das Projekt entstand vor über zehn Jahren in Berlin, nachdem ein Rabbi auf der Straße zusammengeschlagen wurde. Den Initiatoren von Meet to Respect ging es darum zu zeigen, dass Religionen nichts mit Trennungen und Gewalt zu tun haben, sondern Nächstenliebe, Respekt und Annäherung bedeuten. So erfuhren wir zum Beispiel, dass Juden, Muslime und Christen an denselben Gott glauben, auch dass es in Palästina/Israel schon seit über 1000 Jahren Freundschaften, Familien und Vereine gibt, die jüdisch-muslimisch gemischt sind. Oder wir wissen jetzt auch, dass es quer über Israel verteilt sehr viele Moscheen gibt, die jeden Tag die Menschen laut zum Gebet rufen. Es wäre sogar möglich, dass in Israel ein Moslem oder eine Muslima PremierministerIn wird.
Wir danken den Partnern von Meet to Respect für den Workshop und freuen uns schon darauf, sie nächstes Jahr wieder an der CSO zu begrüßen.
Cristina Villari und Juan Esteban Zorzin
(Klassenlehrer der 9.13)