[10.08.2013 | Bericht aus der Projektzeit]
In der vergangenen Projektwoche machten sich zwei Reisegruppen der Carlo-Schmid-Oberschule auf, die Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Kultur Barcelonas zu entdecken.
Die Schüler erarbeiteten vor der Reise kurze Referate, die der Reisegruppe an den entsprechenden Orten zu mehr Hintergrundwissen verhalfen und so zusammen das Projekt „Barcelona 2013- eine Entdeckungsreise in den Süden“ ergaben.
Am Montag trafen wir uns in Schönefeld am Flughafen und kamen gegen 14 Uhr, mitten in der Siesta, in Barcelona an. Wir machten uns auf den Weg zum Regionalzug, der uns dann ins Stadtzentrum von Barcelona brachte. Wir mussten ziemlich weit laufen und die meisten hatten in der für uns bis dahin noch ungewohnten Hitze kein Auge für die beeindruckenden bürgerlichen Bauten entlang des Wegs.
Schließlich kamen wir im Hostal an, das durch seinen Patio bestach, allerdings lag es dafür im dritten Stock. Nach der ersten Begutachtung der Zimmer trafen wir uns für einen ersten Stadtspaziergang und die Erkundung der Umgebung. Mehtap und Kübra gaben der Gruppe erste Informationen zur Stadt und ihren Einwohnern und erklärten uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Hostals. Besonders beeindruckend war die Kathedrale im Barrio Gótico, die wir ausgiebig besichtigten.
Dann trafen wir uns mit der anderen Reisegruppe zum Abendessen, das wir für spanische Verhältnisse untypisch früh um acht einnahmen und rundeten den Ankunftstag mit einem Abendspaziergang zum Strand ab. Auch wenn der Weg dahin für die meisten viel zu lang war, waren doch alle von der Stimmung am Mittelmeer abends um 9 Uhr beeindruckt, wenn da nicht der Rückweg gewesen wäre…
Der Dienstag, der im Zeichen Gaudis - des größten katalanischen Archtikten- stand, begann mit bocadillos und café o té in einem Café um die Ecke und dann ging es los. Mit dem Bus fuhren wir zum Parc Güell, um dort eine der interessantesten Parkanlagen Europas zu erkunden. Wenngleich viele mehr die angebotenen Souvenire als die unglaubliche Verbindung von Architektur und Gartenbau genossen, hat dieser Park sicherlich bei allen eine bleibende Erinnerung hinterlassen. Betül und Greta vermittelten uns noch Hintergrundwissen zur Geschichte des Parks und zur Architektur Gaudis. Nach der Besichtigung begann der Abstieg zur Sagrada Familia.
Auf dem Weg durch die Eixample konnten wir die typische Bauweise der achteckigen Plätze an jeder Kreuzung zur Genüge bewundern, denn von denen mussten wir viele passieren. Schließlich kamen wir an der Sagrada Familia an und bewunderten mit Hunderten von Touristen den noch immer nicht abgeschlossenen Bau. Und dann begann die Mittagspause, die wir frei gestalten konnten.
Nachmittags trafen wir uns am Strand und genossen Sommer, Sonne, Sonnenschein und natürlich das Meer. Anschließend trafen wir uns am Plaza Real, um die typisch mediterranen Stimmung des südländischen Straßenlebens zu bewundern und von Sühedanur einiges über die Industrialisierung Barcelonas zu hören. Danach trafen wir uns wieder mit der anderen Reisegruppe zum Abendessen und hatten den Abend zur freien Gestaltung.
Auf Wunsch der zahlreich mitgereisten FC Barcelonafans gestalteten wir den Mittwoch anders als geplant und lernten das „sportliche“ Barcelona kennen. Zuerst besuchten wir die „Boquería“, den ältesten Lebensmittelmarkt Barcelonas, von dem wir uns kaum trennen konnten. Zu Fuß bewältigten wir den Weg von der Rambla zum Montjuic, den der gewöhnliche Tourist mit den Seilbahnen erreicht. Wir sind den Berg hochgelaufen und erkundeten das Olympiagelände von 1992, das übrigens schon 1929, zur zweiten Weltausstellung Barcelonas, eröffnet wurde. Für heutige Verhältnisse ist die Anlage vergleichsweise klein und unbeeindruckend. Vom Montjuic machten wir uns auf den Weg zum Stadion des FCB. Die Einheimischen, die wir nach dem Weg fragten, erklärten uns zwar für verrückt, aber wir haben die Strecke dennoch bewältigt und kamen ziemlich ruiniert am Stadion an. Beim Anblick der Heimatstätte des „besten Clubs der Welt“ waren bei eingefleischten Fans die Torturen der letzten Stunden sofort vergessen, Augen strahlten und einige konnten sogar noch rennen. Nach der etwas desillusionierenden ersten Besichtigung ließ es sich der männliche Teil der Reisegruppe nicht nehmen, für ein sehr überzogenes Eintrittsgeld den Rasen ihrer Lieblingsmannschaft zu begutachten. Die nicht ganz so Verrückten machten sich mit der Metro auf die Heimreise und gestalteten den Nachmittag frei mit Einkäufen oder den Vorbereitungen für die letzten Referate am nächsten Tag. Abends erfolgte wie üblich das Abendessen mit der anderen Gruppe und die Einweisung für den nächsten Tag.
Am Donnerstag durfte jede Gruppe sich selbst eine Frühstückslocation suchen, wobei die Bandbreite extrem groß war von Obst aus der „Boquería“, über das typische Frühstück der Spanier bis zur Fastfoodkette war alles dabei. Dann machten wir uns auf den Weg zum Parc de la Ciutadella.
Unser Weg führte vorbei an den Resten der ehemaligen römischen Stadtmauer, an denen uns Markus den Einfluss der späteren arabischen Eroberer, der Mauren, erklärte. Nach dem Besuch des neuen Marktes, der natürlich mit der „Boquería“ kaum mithalten kann, ging es weiter zum Triumphbogen Barcelonas und von dort aus zum Park.
Hier erhielten wir eine erste Einführung in die Geschichte dieses Parks von Melisa, der gleichsam Zeugnis des ständigen Kampfes Kataloniens gegen die Zentralregierung in Madrid ist. Neben den schattigen Plätzen waren besonders der Wasserfall und die dazugehörige Architektur beliebtes Fotomotiv der Teilnehmer. Vor dem Parlamentsgebäude, das sich ebenfalls in diesem Park befindet, hielten Tore und Fabian ihre Vorträge zur Geschichte und Regierungsform in Spanien. Und dann war es eigentlich auch schon wieder viel zu spät, denn versprochen war ein Nachmittag am Strand, den wir viel, viel zu spät begannen und sehr genossen.
Nach dem Abendessen war wieder ein kleiner Spaziergang geplant, der alle überraschte – die Wasserspiele am Plaza España. Bei Nacht und Popmusik wurde das Wasser in kunstvolle Formen gezwungen und bot den Zuschauern unvergesslich sinnliche Augenblicke mit Barcelona als Hintergrund.
An der nahegelegenen Stierkampfarena unterrichteten uns Sefa und Oktay über die Traditionen und Feste Spaniens. Im Anschluss besuchten wir die ehemalige Stierkampfarena von Barcelona, die jetzt ein Einkaufszentrum und Aussichtsplattform ist. Völlig erschlagen von diesen Eindrücken machten wir uns auf den Rückweg mit der Metro.
Am nächsten Tag mussten wir zuerst auschecken, dann frühstückten wir das letzte Mal mit der Gruppe und durften dann die Zeit bis 15 Uhr frei gestalten. Die meisten gingen einkaufen, manch einer besuchte auch das Picassomuseum.
Um 15 Uhr trafen wir uns zum Abschiedsessen, das, wie es sich gehört, aus Tapas bestand.
Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zum Flughafen, wo wir abgesehen von 7Kg Übergewicht in den beiden Gruppenkoffern ohne Probleme die Kontrolle passierten und den Flieger besteigen konnten. Gegen 23 Uhr kamen alle wohlbehalten in Berlin an und hatten hoffentlich eine unvergessliche Projektfahrt nach Barcelona.